Der Ansatz für Landwirtschaft 4.0 ist identisch mit dem der Industrie 4.0, es geht in beiden Fällen darum, Produktionsprozesse intelligent zu vernetzen und vom realen Gesellschafts-/Kunden/-Marktinteresse ausgehend zu steuern. Unter dem Titel „Die Rolle von IP in der digitalen Transofrmation des Eco-Systems Agrar“ hat das Kuratorium der Dieselmedaille, dem ältesten allgeimen Innovationspreis Deutschlands eine aktuelle Studie zur Digitalisierung der Landwirtschaft und den dabei angewendeten IP-Strategien vorgelegt.

Landwirtschaft 4.0 baut auf den Innovationen und Erfahrungen der Industrie 4.0 auf und entwickelt sie mit den speziellen Anforderungen der bioökonomischen Wertschöpfungsketten weiter. Daher kann aus den weit fortgeschrittenene Patent- und IP-Strategien in der Agrarindustrie gut abgeleitet werden, wie sich Patente beispielsweise bei der Nutzung von 5G Campus-Netzen auswirken werden.

Die Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft basieren auf Pflanzen und Tieren, die in Interaktion miteinander und mit der Umwelt stehen und deren Produktivität in höchstem Maße variabel ist. Im Vorlauf der eigentlichen Produktgewinnung sind längere Zeiträume, wie den Wachstumsphasen von Pflanzen zu betrachten und einzubeziehen.

Smart Farming basiert auf informationsintensiven Technologien für das Bestandsmanagement, das Datenmanagement und die Maschinensteuerung. Mithilfe der Beschaffung (Sensorik) und Aufbereitung (Analytik) der Information sollen bessere Entscheidungen möglich werden.

Mit der fünften Generation Mobilfunk (5G) können alle vernetzten Dinge mit dem Internet verbunden werden. Das Internet-der-Dinge (Patent Strategies for IoT-Based Business Models) wird es ermöglichen, die gesamte Landwirtschaftskette zu überwachen, zu digitalisieren, zu steuern und zu optimieren. Hierdurch kann mit weniger Arbeits- und Materialeinsatz ein wesentlich verbessertes Ergebnis bzgl. Einsatz von Spritz- und Düngemitteln als auch Ertrag erzielt werden. 5G wird zusätzlich der Beginn des taktilen Internets sein. Das taktile Internet wird die Automatisierung von mobilen Geräten in unvorhergesehener Weise vorantreiben. Diese „Roboterisierung“ der Welt ermöglicht schon heute in der Landwirtschaft deutliche Produktivitäsfortschritte.

Es können verschiedene generische IP-Strategien von etablierten und neuen Marktteilnehmern beobachtet werden. Generell lässt sich feststellen, dass zunehmend digitale Lösungen wie Apps, Cyber-Physikalische Systeme und Geschäftsmodellelemente patentiert werden und weniger elektronische oder mechatronische Einzel- und Detaillösungen.

Eine Analyse der Patentaktivitäten im Eco-System Agrar exemplarisch mit den Firmen agrirouter, Amazone, Holmer exxact, John Deere, Krone, Lemken und 365 Farmnet zeigt deren Positionierung innerhalb des Eco-Systems Agrar. Auf der ersten Stufe, der Digitalisierung der Maschine, steht exemplarisch Holmer exxact mit seinen Rübenrodern.

Wie konkrete Patente im digital Transformierten Eco-System Agrar funktionieren ist beispielhaft im folgenden Film erläutert:

 

In der Universitätsfallstudie zu Claas / 365 FarmNet (Smart Farming) ist die Anwendung von IP-Design zur Gestaltung und dem IP-Schutz von digitalen Geschäftsmodellen erläutert.